Sprache und Sprachgebrauch
Die Bedeutung von Sprache im Deutschunterricht
Seit einigen Jahren findet der Umgang mit Sprache im Unterricht wieder stärker Beachtung. Die mündliche Sprache ist eine wichtige Kompetenz, um sich mitzuteilen und um andere verstehen zu können. Kinder müssen also die Gelegenheit bekommen, die gesprochene Sprache mit all ihren grammatikalischen Strukturen in einem situationsorientierten oder auch funktionalen Sprachunterricht anzuwenden und zu entwickeln. Nur wenn Kinder die Gelegenheit bekommen, Sprache zu untersuchen, erhöht sich ihr Sprachbewusstsein und somit auch die Voraussetzung, erfolgreiche Ergebnisse in den Lernbereichen Lesen und Schreiben zu erzielen.
Ideen für den Unterricht (Ideenpool verschiedener Lernaufgaben/das Sprachquiz als ein Mittel
der Überprüfung)
Wie auch in allen anderen Lernbereichen ist bei der Planung des Unterrichts im Bereich „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“ der Lebensweltbezug der Lernaufgaben oberstes Prinzip. Der Sprachgebrauch entwickelt sich in erster Linie weiter, wenn die Lernsituation der Kinder als bedeutsam angesehen wird. Es sollte also nicht nur über Vertrautes gesprochen werden, sondern der Unterrichtsgegenstand muss in erster Linie das Interesse der Kinder wecken, indem beispielsweise die Aufgabenstellung neugierig macht. Gleichzeitig ist es für gute Lernaufgaben wichtig, dass sie sinnhaft sind.
„Grundschulkinder denken von ihren Erfahrungen in der Lebenswelt her...Formales Sprachwissen, das nur vermittelt wird, bleibt bestenfalls auf der Ebene von Worthülsen ohne Verständnis stecken“ (Sprachunterricht heute Bartnitzky 2000).
Der Sprachunterricht sollte aus diesem Grund nicht in vielen voneinander unabhängigen Einzelstunden geplant und durchgeführt werden. Er muss vielmehr fächerübergreifend bzw. in viele Fächer integriert sein. Dies gelingt problemlos, wenn sich der zu untersuchende sprachliche Gegenstand an dem aktuellen Sachthema orientiert.
Die folgenden Beispiele zeigen eine mögliche Verknüpfung von Kompetenzen aus dem Lernbereich „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“ und typische Themen des Rahmenplans - Sachunterricht:
Thema „Wetter/Wetterkarten erstellen“ – Merkmale von Adjektiven werden gefestigt
Thema „Heimatort/Wegbeschreibungen“ – Merkmale von Präpositionen
Thema „Tiere auf dem Bauernhof“ – Sammelnamen bzw. Oberbegriffe zuordnen
Thema „Luft und Fliegen“ – Wortfamilien untersuchen
Um zu erfahren, ob die gelernten Kompetenzen im fächerübergreifenden Sprachunterricht auch wirklich verinnerlicht sind und abgerufen werden können, ist es erforderlich, das Sprachwissen der Kinder regelmäßig festzustellen. Die Alternative zur klassischen „Grammatikarbeit“ könnte eine thematisch gebundene Arbeit, wie beispielweise ein Sprachquiz sein, das mit dem aktuellen Sachunterrichtsthema verknüpft wird.
Idealerweise beginnt dieses Sprachquiz mit einem kurzen und leicht zu lesenden Sachtext. Die dann folgenden Aufgaben stellen unterschiedliche sprachliche Anforderungen, haben aber immer auch einen thematischen Bezug zum Ausgangstext. Dies motiviert die Kinder zum Nachdenken und zum Weiterarbeiten.
Bei der Erstellung eines Sprachquiz ist darauf zu achten, dass die einzelnen Aufgaben unterschiedliche Schwierigkeitsstufen aufweisen.